Stereoskopische Totalpanoramen

Bei dieser Methode werden einige bereits bekannte fotografische Techniken neu anwendet und kombiniert, um Aufnahmen zu fertigen, welche den größten Teil von architektonischen Innenräumen wiedergeben.
 Durch die Verwendung eines superweitwinkligen Fisheye-Objektives lässt sich ein Bildwinkel von 180° erzielen. Durch die vertikale Ausrichtung der Kamera werden alle Flächen eines Raumes abgebildet– bis auf jene, welche hinter der Bildebene liegt. Die nach dieser Methode entstehenden Bilder zeigen die betreffenden Räume quasi aus der Perspektive eines liegenden Betrachters. Neu ist die Verwendung eines Fisheye-Objektives zur Erstellung von stereoskopischen Aufnahmen. Mit zwei Aufnahmen – ohne nachträgliche Bildmontage – können stereoskopische Panoramen erstellt werden.


Mein Dank für seine wertvolle Mitarbeit bei diesen Aufnahmen gilt Diplom-Designer Christoph C. Hachenberg, Kehl.

Motiv: Die Eingangshalle des Hanseatischen Oberlandesgerichtes, Hamburg.

Beim gewählten Motiv wird besonders deutlich, dass mit dieser Methode eine Abbildung des gesamten Innenraumes, exklusive des Fußbodens, erreicht werden kann. Die besondere Perspektive macht es möglich, einen stereoskopischen Eindruck des Innenraumes zu gewinnen.

Motiv: Das Auge einer Wendelrampe in einem Parkhaus.

Das Verfahren ist technisch unkompliziert und arbeitet mit kurzen Verschlusszeiten– ein wichtiger Vorteil bei belebten Motiven oder ständig wechselnden Lichtverhältnissen. Veränderungen der Umgebung fallen nicht ins Gewicht, wenn mit zwei identischen Kameras simultan gearbeitet wird.

 

Anwendungsbeispiel: Postkarte für stereoskopische Totalpanoramen

Diese Postkarten stellen eine praktische Anwendung der Methode zur Aufnahme von stereoskopischen Totalpanoramen dar. Auf ihnen befinden sich je zwei Bilder von kleinem Durchmesser, welche ihren stereoskopischen Effekt entfalten, nachdem die Karte zu einem Betrachtungsgerät gefaltet wurde.
Verkaufte man sie als Souvenirs an Reisende, so böten diese Karten ihnen die Möglichkeit, ihre Urlaubserinnerungen zu archivieren oder zu teilen.

Die Dimensionen entsprechen denen von regulären Postkarten, was die Portokosten gering hielte und das Risiko von Beschädigungen auf dem Postwege minimiert. Mit zwei preisgünstigen Plastiklinsen, die in das Kartenmaterial eingesetzt werden, lassen sich die Bilder in voller Größe und hoher Auflösung betrachten.
Die Karte verfügt über Falzlinien und ist perforiert, so dass sie sich leicht falten lässt und überflüssiges Material dabei einfach entfernt werden kann.

Das Produkt stellt eine preisgünstige und leicht zu bedienende Möglichkeit dar, die Eindrücke von Innenräumen höchst realistisch wiederzugeben.

Der stereoskopische Effekt entsteht, wenn sich die marginal verschiedenen Bildinformationen der rechten und linken Abbildung im Hirn des Betrachters zu einem Bild zusammenfügen. Beim Testen der Prototypen stellte sich heraus, dass diese durch ihre Flexibilität in einem bestimmten Fall den herkömmlichen, starren Bildbetrachtern überlegen waren. Menschen, denen es aufgrund von chronischer Augenmuskelschwäche schwer fällt, dreidimensional zu sehen, konnten ihre Fehlsichtigkeit korrigieren, indem sie die Karte entsprechend bogen, um die Bilder zur Deckung zu bringen.