Structured Planning / IPRO

Structured Planning (Prof. Chuck Owen, id, IIT)

Die Structured Planning-Methode ist ein Metaplanungs-Framework für komplexe Designprojekte.

Am Anfang des Projektes wird definert, welches Ziel am Ende erreicht werden soll. Während die Fakten gesammelt werden (Design Factors) und erste Lösungsansätze (Solution Elements) erarbeitet werden, wird jeder Schritt protokolliert, um festzuhalten, wie die einzelnen Elemente und Faktoren miteinander in Beziehung stehen. Zusätzlich wird jeder Faktor gewichtet und es werden. Mithilfe einer Software lassen sich die Beziehungen sichtbar machen und die Faktoren und Elemente ermitteln, die für die Lösung des Designproblems am wichtigsten sind.

Das Ziel ist, die Ressourcen optimal einzusetzen, indem man die Elemente identifiziert, die am wichtigsten sind, um das Projekt voranzubringen. Die Umsetzung der Vorgaben könnte agil durch Scrum-Teams erledigt werden.

IPRO - Interdisciplinary PROject (id, Kent College of Law)

Im ersten Semester führten wir eine Bestandsaufnahme der Verfahrensweisen in verschiedenen Bundesstaaten der USA durch. Ich leitete ein Team von Jurastudenten, während wir Informationen in Chicago und Delaware sammelten und auswerteten. Wir identifizierten die Schritte des Verfahrens und die räumlichen Umgebungen, welche unserer Zielgruppe die größten Schwierigkeiten bereiteten. (IPRO-597)
 Während ich mich mit mir bisher unbekannten Materie beschäftigte und an mir fremden Orten die Menschen in Gerichtsverhandlungen beobachtete, konnte ich das am Institute of Design erlernte Wissen über Human Factors und User Observations besonders gut anwenden. In Kombination mit der speziellen Perspektive, die den Menschen (nicht die Technik oder Verfahrensabläufe) in den Mittelpunkt stellt, waren sie bei der systematischen Analyse der mir unbekannten Zusammenhänge sehr hilfreich.

Post-Its auf Whiteboard

Die zweite Phase des Projektes Access to Justice wurde als Workshop am Institute of Design durchgeführt. (ID-598) Während eines Teiles dieser Zeit leite ich ein interdisziplinäres Team, in welchem Jurastudenten als Fachleute für Rechtsfragen mit Design Plannern zusammenarbeiteten. Wir wandten die Structured Planning- Methode an, welche von einem Professor des Institute of Design entwickelt wurde, um Lösungsansätze für das neue System zu entwickeln und zu bewerten.
Structured Planning ermöglicht es, komplizierte Prozesse zu analysieren, indem Ursachen und Wirkungen identifiziert werden. Danach werden Systeme von Lösungen entwickelt. Es wird darauf geachtet, dass sich die einzelnen Lösungen auf verschiedenen Ebenen des Systems nicht gegenseitig negativ beeinflussen. (ID-529)

Dieses Projekt stellt für mich ein gutes Beispiel für die Wirksamkeit für Human-Centered Design Planning dar, weil mir dessen Methoden und Werkzeuge dabei halten, meine Aufgabe zu erfüllen. Gerade der Umstand, dass mir sowohl die Orte als auch das Themengebiet und die entsprechenden Abläufe unbekannt waren, führte dazu, dass ich die verschiedenen Methoden zur Design Analyse und Synthese bewusst anwenden musste, ohne mich auf in Deutschland gesammelte Erfahrungen verlassen zu können.

Auch für die Juristen in meinem Team war es ein gutes Lernerlebnis, ihr Fachgebiet aus einer neuen Perspektive zu sehen. Für meine erfolgreiche Mitarbeit an dem Projekt wurde mir vom National Center for State Courts ein Stipendium verliehen.
Weitere Informationen und einen vollständigen Bericht finden Sie auf der offiziellen Access To Justice Web Site.